Yannis Markantonakis
Yannis Markantonakis
Yannis Markantonakis
Sein erster Sammler war Louis Bernard, der im Kreis der großen Kunsthändler Berggruen, Carré und Kahnweiler verkehrte. Weil sein Onkel Reeder war, entwi- ckelte Markantonakis bereits in jungen Jahren eine Faszination für große Schiffe. Er besuchte Werften in der ganzen Welt, und so stellt er neben den Pariser Stadt- ansichten die Schiffe und das Meer in den Mittelpunkt seiner Arbeit. Wie es Louis Bernard in seinem Vorwort zum neuesten Buch über den Künstler sagt, geht es nicht um das griechische Meer oder die Kreuzfahrtschiffe, sondern um die Welt der Reeden und der massigen Frachtschiffe.
Ferner erläutert der Kunsthistoriker Diederik Bakhuys, im selben Buch, dass diese oft in einem diffusen Licht liegen- den, manchmal fast schon wie vom Nebel verschluckten Schiffe in seiner ganz eige- nen Farbenwelt gemalt sind: minimalistisch mit nur ein paar wenigen dramatischen und klingenden Tönen aus scharfem Rot, gesättigtem Orange und öligem Schwarz, die mit Grau und seinem ganz persönlichen Blau kombiniert sind.
Die andere Seite seiner Arbeit sind die Pariser Stadtansichten, stark stilisiert in grau-weiß gehalten, mit gebrochenen Dachschrägen und den Fluchtlinien der Balkongeländer. In vielen seiner Werke, die auf alten Türblättern, Schranktüren oder Schubladenböden ge- malt sind, versucht er, der Zweidimensionalität zu entfliehen. Er genießt es, zu bas- teln, bedeckt mit Farbe raue, kühn zusammengesetzte Bretter unterschiedlicher Dicke, auf denen er Karton oder Fotografien angeheftet hat. Oder er verbindet mehrere ursprünglich kleinere Bilder miteinander und schafft so völlig neue und inspirierende Perspektiven.
(Johannes Hartmann, Konstanz, August 2010)